Auch schon ein geringer Jodmangel in der Schwangerschaft kann gefährlich werden
Zusammenfassung:
In einer großen norwegischen Studie wurde der Zusammenhang von Jodaufnahme in der Schwangerschaft und die Folgen für das Kind untersucht. Bei weniger als 150 µg pro Tag steigt die Gefahr von Präeklampsien und fetalen Wachstumsstörungen.
Inhalt:
Welche Folgen hat eine unzureichende Jodaufnahme vor und während der Schwangerschaft?
Dass ein ausgeprägter Jodmangel in der Schwangerschaft einen Risikofaktor für das Kind darstellt, ist hinlänglich bekannt. Die WHO empfiehlt werdenden Müttern daher die Aufnahme von mindestens 250 µg Jod pro Tag.
Wissenschaftler aus Norwegen haben daher überprüft, welche Folgen ein leichter Jodmangel in der Schwangerschaft haben kann.
Insgesamt wurden Daten von 78.000 Schwangerschaften ausgewertet. Mit einer täglichen Jodaufnahme über Nahrungsmittel von ca. 120 µg pro Tag lagen die Schwangeren im Bereich eines leichten bis mittelgradigen Jodmangels.
Ergebnisse der Untersuchung:
49.000 Frauen nahmen während der Schwangerschaft keine jodhaltigen Nahrungsergänzungsmittel ein. Wenn die Jodaufnahme unter 100µg lag, reduzierte sich das Geburtsgewicht, bei einer Aufnahme von über 150µg war das Gewicht des Kindes normal.
Erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie)
Eine Jodaufnahme von unter 75µg über Nahrungsmittel war mit einem erhöhten Präeklampsierisiko assoziiert, Auch Frühgeburten traten unter diesen Umständen häufiger auf.
Nehmen die Schwangeren Jod zusätzlich zur Ernährung ein, sinkt das entsprechende Risiko um 15%.
Durch diese Studie bekommt man Erkenntnis über die optimale Menge an über die Nahrung zugeführtem Jod bei Kinderwunsch bzw. in der Schwangerschaft: Wir wissen, dass unterhalb von etwa 100 bis 150 µg pro Tag schädliche Effekte drohen.
Quelle: Abel MH et al. Insufficient maternal iodine intake is associated with subfecundity, reduced foetal growth, and adverse pregnancy outcomes in the Norwegian Mother, Father and Child Cohort Study. BMC Medicine 2020; 18: 211; https://doi.org/10.1186/s12916-020-01676-w
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