Schilddrüsenszintigraphie

Neben der Sonographie kommt der Szintigraphie der Schilddrüse eine große Bedeutung zu. Hierunter versteht man die Darstellung des Organs mit einem schwach radioaktiven Stoff, dem Technetium, das sich im Körper aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wie Jod verhält.

Das Technetium wird in die Vene gespritzt und reichert sich gezielt in der Schilddrüse an. Die abgegebene schwache Strahlung kann mit einer Spezialkamera aufgezeichnet und in Bilder (Szintigramm) umgesetzt werde.

Der Nuklearmediziner kann anhand des Szintigramms überfunktionierende, sogenannte „heiße“ von funktionslosen „kalten“ Knoten unterscheiden, die Schilddrüsengröße und das Aufnahmeverhalten für Jod bestimmen.

Eine Wiederholung der szintigraphischen Untersuchung ist besonderen Fragestellungen vobehalten (Diagnostik des dekompensiertes autonomes Adenom, …) und keine Routineuntersuchung. Bildgebende Kontrollen erfolgen in der Regel mittels Ultraschall.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Generell lässt sich sagen: Die Strahlenbelastung durch eine Szintigraphie ist in etwa mit der einer Röntgenaufnahme vergleichbar und wesentlich geringer als zum Beispiel die Strahlenbelastung durch eine Computertomographie.

Wichtig: Auch wenn die Strahlenbelastung sehr gering ist, sollte eine Szintigraphie nicht unnötig durchgeführt werden, sondern wirklich nur bei konkretem Krebsverdacht.

Hier einige Beispiele für unsere Strahlenbelastung:

Kosmischer Strahlung: 0,3 mSv*/a
100 Stunden vor einem Bildschirm: 0,12 mSv
10 stündige Flugreise: 0,1 mSv
Strahlenbelastung in 2000 m Höhe: 0,6mSv
Thorax (Lunge): 0,2 mSv
Schilddrüsenszintigraphie: 0,7 mS
Mammographie: 1,0 mSv
Computertomographie der Lunge: 10 mSv

* mSv = milliSievert. Dies ist eine Einheit der Strahlendosis und dient zur Bestimmung der Strahlenbelastung biologischer Organismen und wird bei der Analyse des Strahlenrisikos verwendet.

Für die Untersuchung reichen schon sehr kleine Mengen der radioaktiven Substanz aus, sodass sich die Strahlenbelastung in Grenzen hält. Nach kurzer Zeit hört die Strahlung wieder auf, denn das Technetium sondern zerfällt recht schnell wieder und wird zum größten Teil über die Nieren ausgeschieden. Diese sogenannte biologische Halbwertszeit ist mit ca. 4 Stunden sehr kurz. In der Summe aus physikalischem Zerfall und biologischer Ausscheidung ergibt sich die sogenannte effektive Halbwertszeit, d. h. die Zeit in der die Strahlung im Körper um die Hälfte abnimmt. Sie beträgt typischerweise ca. 2-3 Stunden. Das heißt für Sie, dass die Strahlung, die Sie von uns verabreicht bekommen, bereits nach wenigen Stunden wieder abgeklungen ist. Eine Gefährdung für den Patienten oder die Umgebung besteht nicht.

Fazit:

Die Strahlenbelastung für den Körper ist so relativ gering. Durch die Optimierung der Kameratechnik sowie Verbesserungen bei den verwendeten radioaktiven Substanzen liegt die Strahlenbelastung der häufigsten nuklearmedizinischen Untersuchungen (zum Beispiel der Schilddrüsenszintigraphie) unterhalb der jährlichen natürlichen Strahlenbelastung.

Kann man währen der Schwangerschaft eine Szintigraphie durchführen?

Die Untersuchung soll nicht während einer Schwangerschaft durchgeführt werden, um das Baby nicht mit der Strahlung zu belasten – es sei denn, die Szintigraphie ist unbedingt nötig. Daneben kann sich das Radiopharmakon auch in der Muttermilch ansammeln, weshalb Stillende ebenfalls besser keine Szintigraphie erhalten sollten. Wird sie aus dringenden Gründen dennoch während der Stillzeit durchgeführt, sollte man das Stillen für eine gewisse Zeit (mindestens 24 Stunden) unterbrechen.

Quelle:
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH; Merck Pharma GmbH
www.uni-bonn-radiologie.de