Kinder erhalten oft zu früh Schilddrüsenhormone

Häufig lassen Eltern aus Sorge um die körperliche und geisteige Entwicklung ihrer Kinder die Schilddrüse untersuchen. Das häufig erhöhte TSH wird dann als Unterfunktion interpretiert und entsprechend behandelt.

Die Schilddrüsenwerte sind bei Kindern und Jugendlichen aber altersentsprechend unterschiedlich, so dass eine genaue Diagnostik unter Einbeziehung von fT3 und fT4 erfolgen sollte.

Das TSH ist ein sehr empfindlicher Laborwert, der vielen Einflußfaktoren unterliegt und häufig nur vorübergehend erhöht. Erst wenn in weiteren Kontollen dieser Wert über dem Grenzwert bleibt, sollte eine Therapie erwogen werden.

Die unnötige Einnahme von Medikamenten ist für Kinder und Jugendliche in mehrfacher Hinsicht schädlich: Sie werden im Selbstbild gestört, weil sie als „krank“ gelten, müssen eine regelmäßige Medikamenten-Einnahme planen und es besteht die Gefahr der Überfunktion.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/103694/Kinder-erhalten-haeufig-verfrueht-Schilddruesenmedikamente