Schilddrüsenvergrößerung

Die häufigste Schilddrüsenveränderung ist die durch Jodmangel hervorgerufene Vergrößerung der Schilddrüse, im Volksmund unter dem Namen „Kropf“ bekannt, medizinisch „Struma“ genannt.

Was ist eine Struma und wie entsteht sie?

Wie verbreitet die Struma ist – sie ist nicht immer auf den ersten Blick sichtbar – hat eine aktuelle Reihenuntersuchung gezeigt. Von fast 100.000 mittels Ultraschall untersuchten „gesunden“ Arbeitnehmern im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die größenteils nichts von einer Schilddrüsenerkrankung wussten, wies jeder Dritte eine krankhafte Schilddrüsenvergrößerung mit oder ohne Knoten auf.

Häufigste Ursache für den Kropf ist eine mangelnde Jodzufuhr. Um das wenige Jod optimal zu verwerten, bildet die Schilddrüse mehr Gewebe und wächst somit. Ein Kropf kann auch durch eine Schilddrüsenentzündung verursacht werden oder durch Schilddrüsenknoten. Auch bei der Basedow-Erkrankung bildet sich meist ein Kropf aus. Schließlich können auch bestimmte Medikamente – z. B. Lithium-Präparate – eine Struma bedingen.

Wie zeigt sich eine Struma?

Wächst die Schilddrüse nach außen, kann sie sich als Verdickung am Hals zeigen. Wächst sie nach innen, ist sie oft von außen nicht direkt erkennbar. Erst im Ultraschall kann sich die Schilddrüsenvergrößerung dann zeigen. In seltenen Fällen werden Speiseröhre und Luftröhre so stark beeinträchtigt, dass Schluckbeschwerden und Druckgefühl im Hals auftreten können. Enge Kragen, Rollkragen und Krawatten werden gemieden, die bloße Berührung des Halses wird als unangenehm empfunden. Das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, kann sich besonders bei Stress und Aufregung verstärken. Bei all diesen Beschwerden kann eine Ultraschalluntersuchung des Halses Aufschluss über die Größe der Schilddrüse geben.

Ist eine Struma erblich?

Man hat beobachtet, dass die Struma in manchen Familien häufiger vorkommt. Grund dafür kann eine Störung der Jodverwertung bzw. der Hormonsynthese sein. Aber auch die Essgewohnheiten werden „vererbt“. Deshalb ist es wichtig, auf eine jodreiche Kost und die Verwendung von Jodsalz zu achten. Eine direkte Vererbung gibt es nicht.

Kann in einem Kropf Krebs entstehen?

Das ist in seltenen Fällen möglich. Daher müssen eventuelle Knoten und Zysten untersucht werden, ob sie gut- oder bösartig sind. Bösartige Wucherungen der Schilddrüse sind allerdings sehr selten.

Wie kann man einer Struma vorbeugen?

Die häufigste Ursache für eine Struma ist Jodmangel. Deshalb sollten Sie stets auf eine ausreichende Jodzufuhr achten. Essen Sie mehrmals pro Woche Seefisch und achten Sie auf mit Jodsalz hergestellte Lebensmittel. In bestimmten Lebensphasen wie Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit ist der Jodbedarf erhöht – Jodtabletten sichern hier die Versorgung.

Wie wird die Struma therapiert?

Um dem weiteren Wachstum der Schilddrüse entgegenzuwirken wird die Jodzufuhr optimiert, dass heißt als Tablette zugeführt. Je nach Präparat reicht eine Tablette in der Woche aus. Zeigt sich darunter kein ausreichender Erfolg, wird zusätzlich eine geringe Dosis Schilddrüsenhormon hinzugefügt, um den Wachstumsreiz der Schilddrüse zu minimieren. Nur in ganz seltenen Fällen, zum Beispiel, wenn die Luftröhre zusammengedrückt wird, muss operiert oder mittels Radiojodtherapie die Schilddrüse verkleinert werden.

Quelle: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH; Merck Pharma GmbH