Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten – häufig aber selten bösartig

Wie entstehen Schilddrüsenknoten?

Meist bilden sich Knoten unter dem Einfluss von Jodmangel. Einige Schilddrüsenzellen, die in Nestern zusammenliegen, beginnen dann zu wachsen und es entstehen über einen langen Zeitraum Knoten. In der Regel sind diese gutartig (95-99%). Nur sehr selten verändern sich einzelne Zellen und werden bösartig. Daraus kann dann Schilddrüsenkrebs entstehen.

Welche Beschwerden machen Knoten?

Nicht zwangsläufig führen Knoten unmittelbar zu einer gestörten Funktion des Organs, das heißt die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone ins Blut kann zunächst normal sein. Beschwerden sind selten, manche Patienten fühlen einen Druck im Halsbereich oder das Schlucken bereitet Ihnen Schwierigkeiten. Gelegentlich kann auch das Atmen beeinträchtigt sein.

Wie werden Knoten diagnostiziert?

Schilddrüsenknoten können sehr gut mittels Ultraschall diagnostiziert und beurteilt werden. Wenn die Knoten über 10mm groß sind, können sie auch in der Szintigraphie sichtbar sein. Falls der Verdacht besteht, dass die Knoten bösartig sein könnten, muss die Diagnostik erweitert werden bis zur Operation.

Was sind „heiße Knoten“? Was sind „kalte Knoten“? Was sind Zysten?

Die Häufigkeit von Schilddrüsenknoten in Deutschland wird mit bis zu 50 % angenommen und steigt mit zunehmendem Lebensalter weiter an. Sogenannte „heiße Knoten“ produzieren Schilddrüsenhormone, „kalte Knoten“ dagegen sind inaktiv und produzieren keine Hormone mehr. Manchmal entstehen auch flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, sogenannte Zysten. Die Unterscheidung heiß oder kalt wird in der Schilddrüsenszintigraphie getroffen. Die Aussage „heiß“ oder „kalt“ hat nichts damit zu tun, ob die Knoten gut- oder bösartig sind.

Wie werden Knoten therapiert?

Meist muss man die Knoten nicht therapieren, nur kontrollieren. Um ein Knotenwachstum zu begrenzen kann es notwendig sein, Schilddrüsenhormone als Tablette zu geben.
Werden die Knoten zu groß oder wenn der Verdacht vorliegt, sie könnten bösartig sein, wird die Schilddrüse operiert. Heiße Knoten kann man unter Umständen auch mit einer Radiojodtherapie behandeln.

In vielen Fällen wird der Vorteil der Operation bestritten. Die Entscheidung, ob eine Operation notwendig ist wird meist in Zusammenarbeit von Operateuren und behandelnden Ärzten entscheiden.

Große Zysten können im Hals ein Druckgefühl auslösen. Zur Linderung muss die Flüssigkeit eventuell durch eine Punktion entfernt werden.

Wie werden Knoten kontrolliert?

Knoten werden fast ausschließlich mit Ultraschall kontrolliert. Bei unauffälligen Knoten reichen Intervalle von 1-2 Jahren aus.

Werden Knoten zum ersten male entdeckt, ist ein kurzes Intervall sinnvoll um einen rasch wachsenden Knoten auszuschließen, wir führen die Untersuchung in der Regel in drei Monaten durch und legen dann erst die weiteren Kontrollen fest.

Ultraschallkontrollen sind individuell in Absprache mit den Patienten durchzuführen um unnötige Untersuchungen zu vermeiden.

Quelle: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH; Merck Pharma GmbH